Über den ROI von 3D-Konfiguratoren im E-Commerce


Einfache Webshops waren gestern. Wer seinen Vertrieb für die Zukunft rüsten möchte, sollte über die Implementierung eines 3D-Konfigurators nachdenken. Die Investition lohnt sich allemal – der Return of Investment (ROI) erstreckt sich über alle Stakeholder und Partnernetzwerke. So schaffen Sie ganz neue, digitale Geschäftsmodelle.

Foto von ThisIsEngineering von Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/ingenieurin-mit-digitaler-tablette-3862387/

Artikel von

 

Johannes Lijsen

Business Developer
4 Minuten Lesezeit11. Jan. 2024

Wenn ich mit Leuten über 3D-Konfiguratoren spreche, höre ich oft Sätze wie: “Ein Konfigurator? Zu wenig Budget!” oder “Tolle Lösung, aber wir müssen uns erst um unsere internen Prozesse kümmern” oder “Super spannend, aber das funktioniert bei uns nicht. Macht Ihr denn auch was mit KI?”

Diese Vorwände sind teilweise begründet. Für manche Produkte schafft ein Konfigurator mit Echtzeit-Rendering und Augmented Reality tatsächlich nicht genügend potenziellen Mehrwert. Zu oft werden aber auch wichtige Anhaltspunkte übersehen, die eine genauere Betrachtung durchaus wert sind. Sie haben keine Zeit dafür? Ihre Konkurrenz wird sich freuen, denn sie wird eine Marktlücke finden und sie vor Ihnen füllen.

Verlieren Sie besser keine Zeit und stellen Sie sich für den digitalen Vertrieb auf. Nutzen Sie die modernen Möglichkeiten der Personalisierung Ihrer Produkte. Sie gewinnen dadurch nicht nur sofortige Effizienz, sondern auch wertvolle Daten für zukünftige Geschäftsmodelle.

Warum in einen Konfigurator-Webshop investieren?

Um sich dem Thema Digitalisierung zu nähern, müssen Sie mit einer anderen Brille auf das Thema schauen. Ich kann verstehen, dass es nicht einfach ist, die aktuelle Realität, das Tagesgeschäft und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Der Kundschaft Ihre Produkte und Services näher zu bringen ist aufwändig, ressourcenintensiv und langwierig. Und es hat ja bisher auch so irgendwie funktioniert.

Look at e-commerce from a new perspective
Bildquelle: Josh Calabrese

Technologien und Einkaufsverhalten entwickeln sich rasant

Doch digitale Technologien haben sich in jüngster Vergangenheit extrem stark weiterentwickelt. So kann man etwa mit robusten Headless E-Commerce Lösungen wie Saleor wirklich vieles bauen und auch komplexe Entwicklungs- und Verkaufsprozesse mit einer sehr guten, individuellen Experience für verschiedene Kundengruppen digital abbilden.

Nutzen Sie bereits ein PIM-System oder eine ERP-Software wie SAP? Sie werden nicht glauben, wie viel Sie damit auch auf Kundenseite automatisieren können! Stellen Sie es sich so vor: Ihr bestehendes System ist das Backend. Mit einem Konfigurator bekommen Sie das nötige Frontend dazu, damit auch Ihre Kundschaft direkt von den für sie relevanten Informationen im System profitiert. Nehmen Sie noch Künstliche Intelligenz (KI) dazu und Ihre Kundinnen und Kunden werden perfekt digital durch Ihren Verkaufsprozess geführt.

Natürlich, jetzt kann man immer noch sagen “Das brauchen wir aktuell nicht”. Doch das Einkaufsverhalten und die Erwartungen im B2B- und B2C-Bereich werden sich stark in diese Richtung weiterentwickeln. Zukünftig werden wir KI und autonome digitale Plattformen nutzen, die uns in unserer Einkaufsentscheidung unterstützen und uns Vorschläge machen. Und auch die Interfaces werden sich stark ändern. Aktuell sitzen wir viel am PC und navigieren mit Maus und Tastatur über grafische User Interfaces. In Zukunft werden wir jedoch viel interaktiver und immersiver unterwegs sein und Apps mit 3D-Interface mit Selbstverständlichkeit durch Sprache und Gesten steuern.

Kunden bevorzugen schnelle digitale Lösungen

Die Flut an Informationen und Optionen macht Zeit zu unserem wichtigsten Gut und nachhaltige digitale Lösungen werden weiterhin stark an Bedeutung gewinnen. In Zukunft wird es immer unwahrscheinlicher, dass sich Ihre Kund*innen 3 Tage Zeit nehmen, um mit einem Ihrer Vertriebsmitarbeiter ein komplexes Produkt zu besprechen. Sie werden vorab vergleichen und jenes Unternehmen wählen, dessen Lösung am einfachsten digital zugänglich ist und dabei die beste digitale Experience bietet.

Schauen Sie sich zum Beispiel den 3D-Konfigurator von Thömus an: Dieser ermöglicht Velo-Begeisterten, ihr persönliches Thömus Bike bis ins kleinste Detail selbst zu gestalten, vom Rahmen über die Reifen bis zum Sitz. Alles in Echtzeit, mit präzisen 3D-Visualisierungen direkt im Browser. Die Technologie-Lösung ist erweiterbar und flexibel und kann auf jedem Server migriert werden. Das macht den Konfigurator von Thömus unvergleichbar skalierbar und auch anpassbar für Anforderungen von neuen Franchise-Partnern oder neuen Zielmärkten.

Screenshot of the interface of the Thömus 3D-configurator
Bildquelle: Thömus

Jedes Detail lässt sich anpassen. Die 3D-Visualisierung zeigt sofort an, wie das Velo aussehen wird. Preis und Gewicht werden unmittelbar berechnet. Falls Sie es selbst ausprobieren wollen: configurator.thoemus.ch

Welche Produkte eignen sich für einen 3D-Konfigurator?

Im Prinzip können Sie jedes Produkt visualisieren und in einen Konfigurator packen. Ich behaupte einmal, dass es kein Produkt oder keine Dienstleistung gibt, für die ich keinen Business Case finden kann. Die entscheidende Frage ist nicht ein “Ob”, sondern ein “Wie gross ist der Mehrwert und wie sieht der Business Case aus”.

Den grössten Mehrwert bringt die Investition in einen 3D-Konfigurator bei komplexen oder technischen Produkten, bei denen es Vermittlung von Expertenwissen bedarf. Mit Hilfe von Visualisierungen und KI werden Produkte greifbar. Kund*innen bekommen ein klares Bild von Ihrem Wunschprodukt, bevor es überhaupt produziert wurde und ohne irgendwo hingehen zu müssen.

Bündel an Produkten und Services

Falls Sie mehrere Produkt-Kategorien anbieten, beginnen Sie mit einer und erweitern Sie dann Ihr Angebot schrittweise. Für die meisten Unternehmen ergibt es keinen Sinn, gleich für das gesamte Portfolio eine Logik zu entwickeln. Versuchen Sie stattdessen, das Portfolio aufzubrechen und erstellen Sie ein Bündel an Produkten und Services für einen definierten Markt, für den sich eine digitale End-to-End Experience lohnt.

Oft findet sich dabei ein Kristallisationskern, der sich mit anderen Geschäftsbereichen, neuen Partnern oder smarten Services einfach erweitern lässt, etwa um weitere Produkt- und Service-Kategorien. So können sich mit einem 3D-Konfigurator komplett neue Geschäftschancen ergeben. Im besten Fall sparen Sie mittelfristig sogar erheblich Kosten für Vertriebspersonal und je nach Bereich für Vertriebspartner oder andere Intermediäre. Sichtwort: Cutting out the Middleman.

There is often a crystallization core that is suitable for a 3D-configuration.
Bildquelle: Dan Farrell

Mehrwert eines 3D-Konfigurators

Haben Sie Ihren Kristallisationskern gefunden, überlegen Sie sich, welche Nutzergruppen, Plattformen und Services sie integrieren können und welchen Mehrwert Sie Ihren Nutzer*innen dadurch bieten. Der Mehrwert einer konfigurierbaren 3D-Visualisierung ist natürlich vielfältig. Je nach Produktbündel sind die Vorteile eines 3D-Konfigurators extrem unterschiedlich.

Ein paar konkrete Beispiele

  • Endlich eine gemeinsame Sprache
    Bei komplexen Produkten ist es schwierig, verschiedene Ansprechpartner so zu koordinieren, dass Aufträge beim ersten Mal schnell und fehlerfrei ausgeführt werden. Mit einem visualisierten Produkt bringen Sie alle wesentlichen Nutzer*innen in einem strukturierten Prozess zusammen – in einer Sprache, die von Kundschaft über Vertrieb bis hin zu Produktion alle verstehen.

  • Individuelle Experience
    Eine passende Software oder Maschine kaufen? Pures Chaos! Dabei sind die Zutaten für herausragende Einkaufserlebnisse doch relativ einfach: Wir bekommen die richtigen Informationen zur richtigen Zeit und sie sind kongruent mit unseren Zielen. Bereiten Sie dem Chaos ein Ende und nutzen Sie Headless E-Commerce, um verschiedene Nutzergruppen mit individuellen End-to-End Experiences zu begeistern. 

  • Ein Tor zur Industrie 5.0
    Erweitern Sie Ihre Smart Factory um direkte Schnittstellen zu verschiedenen Nutzergruppen. Mit diesem oft fehlenden Puzzlestein können Sie die kundennahen Bereiche und die Produktentwicklung in einem neuen Ausmass autonomisieren.

  • +40 % Conversion, +30 % Umsatz
    Sie können bis zu 40 % höhere Konversionsraten und 30 % mehr Umsatz erreichen, wenn Sie 2D-Produktanzeigen durch 3D ersetzen. (Quelle: Forbes)

  • Niedrigere Kosten und mehr Marge
    Kundschaft zu akquirieren ist teuer, vor allem wenn Sie auf Kundennähe und Partner setzen. Mit einer schlauen digitalen Lösung holen Sie Ihre Kundschaft direkt ab, senken die Kosten und erhöhen gleichzeitig das Wertschöpfungspotenzial.

  • Mass Customization von Produkten
    Ein moderner 3D-Konfigurator gepaart mit KI ist perfekt, um der breiten Masse individuelle Wünsche an ein Produkt zu erfüllen. Mit digitalen Tools (z.B. KI-Chatbots, Schnittstellen zu anderen Plattformen, Online-Beratung) können Sie Ihrer Kundschaft selbst bei komplexen Produkten genau das liefern, was sie sich wünschen.

  • Mehr Wertigkeit
    Je mehr Zeit User damit verbringen, sich ihr perfektes Produkt zu konfigurieren, desto grösser der Wert für sie. Und je besser das Produkt zu ihnen passt, desto mehr werden sie es benutzen, lieben, hegen und pflegen.

  • Weniger Umtausch
    Kund*innen, die vorher genau wissen, was sie kaufen, werden das nach ihren Wünschen konfigurierte Produkt auch weniger wahrscheinlich umtauschen und Ihnen diese Kosten ersparen.

  • Entscheidungen auf Grund von Daten
    Die Daten, die Ihnen ein Konfigurator liefert, sind eine wunderbare Grundlage, um den gesamten internen und externen Wertschöpfungsprozess zu optimieren. Wo brechen Ihre Kunden den Prozess ab? Welche Produkte fehlen ihnen? Wenn Sie diese Informationen haben, können Sie daraufhin anpassen.

  • Sofortige Auskunft
    Die gespeicherten Daten eines Konfigurators sind auch für Ihre Kundschaft von grossem Nutzen: Durch eine Bill of Materials können Ihre User sofort erfahren, wann etwas lieferbar ist und wie viel es kostet.

  • Neue Möglichkeiten für Marketing
    Spielereien mit (Vor-)Konfigurationen und KI motivieren, Ihre Produkte zu erkunden und sie an spezifische Bedürfnisse anzupassen. Ausserdem könnten Sie mit Produktkonfigurationen von Vorreitern (B2B) oder Influencern (B2C) arbeiten, um neue, einzigartige Produkte zu vermarkten.

  • Nachhaltige, erweiterbare Lösung
    Ein Konfigurator bietet Ihnen allerhand Möglichkeiten, ihn zu erweitern. Das könnten etwa zusätzliche Interaktionen oder Spielereien mit Augmented oder Virtual Reality sein. Oder Sie übersetzen mit KI Ihr Angebot in eine andere Sprache und bieten es in einem anderen Land an.

Wem ein Konfigurator ausserdem Vorteile bringt

Stellen Sie sich vor, Ihr 3D-Konfigurator mit Headless E-Commerce System ist voll in Ihre Produktion und in Ihr CRM, ERP, PLM, CAD, … integriert. Wer profitiert davon und wie?

Aus den oben genannten Gründen ist eine Selektions- und Konfigurations-Experience vorteilhaft für die Kundinnen und Kunden und natürlich für das Unternehmen selbst. Doch es gibt noch weitere Gruppierungen, die profitieren:

  • Mitarbeitende
    Mit einem zentralen System ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitenden, in einem benutzerfreundlichen und aktuellen System zu arbeiten und ersparen ihnen viel Aufwand. Ihre Mitarbeitenden wandeln sich von einem “So muss ich das darstellen, damit der Kunde zufrieden ist” zu einem “So ist das bei uns, das und das können wir machen”. Sie werden zu wertvollen Fürsprechern Ihres Unternehmens.

  • Investoren und Shareholder
    Ein Business Case, der auf Zahlen und Daten basiert, wird auch Ihre Investoren und Shareholder freuen.

  • Partner
    Mit der Integration von APIs ermöglichen Sie Ihren Partnern entlang Ihrer ganzen Wertschöpfungskette, ihre Produkte einfach in Ihr Portfolio zu integrieren. Sie ermöglichen ihnen, direkt in Ihrem System mit Ihren Mitarbeitenden zusammen effizient Lösungen zu entwickeln.

Neue Geschäftsmodelle entstehen

Der entscheidende Punkt bei dieser ganzen Sache ist: Die Daten und Insights, die Sie beim Experimentieren mit neuen, digitalen Service- und Vertriebskonzepten sammeln, sind goldwert. Sie ermöglichen Ihnen, auf Grund von validen Informationen, Ihr Produktportfolio zu diversifizieren, neue Marktsegmente zu erschliessen und letztendlich autonome Netzwerk-Geschäftsmodelle zu entwickeln bzw. Teil davon zu werden. Das alles mit Prozessen in einem nie dagewesenen Ausmass an Effizienz.

Verabsäumen Sie es also nicht, jetzt mit neuen Vertriebswegen zu experimentieren, um den Anschluss an Ihre Kundinnen und Kunden in der digitalisierten Welt nicht zu verlieren. Denn in 5 bis 10 Jahren werden Ihre Opportunitätskosten und technischen Schulden enorm hoch sein und Sie werden den Vorsprung jener innovativen Unternehmen, die heute schon in direkte, digitale Vertriebswege investieren, nicht mehr aufholen können. Ich lade Sie herzlich auf eine Reise ein, Ihren Business Case zu entdecken.


Involvierte Minds
Carina Felsberger
Senior UX WriterInvolviert alsCo-Author & Editor