Welche Aufgaben hat ein Product Owner?


Wenn Sie schon einmal von Scrum gehört haben, dann vermutlich auch von der Rolle des Product Owners. Die Job-Bezeichnung stammt aus der Softwareentwicklung, man kann aber alle möglichen Projekte mit Hilfe eines Product Owners managen. Dieser Blog-Artikel nimmt die Aufgaben des Product Owner genauer unter die Lupe.

Artikel von

 

Carina Glinik

Senior UX Writer
4 Minuten Lesezeit18. Juli 2022

Ständige Kommunikation – das ist bei der agilen Zusammenarbeit an einem Projekt enorm wichtig. Vor allem, wenn man ein Projekt so wie wir bei mindnow als Agenturleistung umsetzt. Agiles Projektmanagement nach dem Scrum-Prinzip bedeutet im Wesentlichen, dass Kunde, Development-Team, Scrum Master und Product Owner gemeinsam an der Verwirklichung eines (Software-)Projekts arbeiten. Der Product Owner ist dabei das kommunikative Drehkreuz zwischen Kunde und Scrum-Team und übernimmt die Verantwortung für das zu entwickelnde Produkt. Im Grossen und Ganzen lassen sich die Aufgaben des Product Owners in vier Bereiche aufteilen:

1 – Absprache mit Kunden

Die wichtigste Aufgabe des Product Owners ist es, die Interessen der Stakeholder zu vertreten. Gemeinsam mit ihnen definiert der PO die Produktvision für das Produkt, sammelt Ideen und und trifft Entscheidungen, welche Ideen umgesetzt werden. Kommunikation und Austausch mit dem Kunden und dem restlichen Projektteam gehören zur täglichen Routine, um schnellstmöglich zwischen den Parteien zu vermitteln. Der Product Owner ist also der direkte Ansprechpartner und erste Berater der Kundenseite.

Development-Team und Scrum Master haben mit dem Kunde kaum direkten Kontakt, denn das alles übernimmt der Product Owner. Die einzige Ausnahme, bei der per Definition alle zusammenkommen, ist die Sprint Reviewam Ende des Sprints. In diesem Meeting stellt das Team das Resultat des Sprints vor und die Kundenseite kann Feedback geben oder Fragen stellen. Natürlich gibt es auch die Gelegenheit, sich das Resultat nach dem Sprint in Ruhe anzuschauen. Die Aufgabe des Product Owners ist es anschliessend, das Feedback der Kunden genau aufzulisten und die gewünschten Optimierungen oder Änderungen mit ihnen zu besprechen.

2 – Briefing des Teams

Mit dem Entwicklungsteam ist der Product Owner mindestens genauso eng in Kontakt wie mit der Kundenseite. Sobald die neuen Anforderungen ausgearbeitet sind, übermittelt der Product Owner diese an das Team. Der Product Owner priorisiert und legt fest, welche Aufgaben das Team im nächsten Sprint angegangen soll. Wie sie am besten gelöst werden entscheidet das Team aber selbst – hier mischt sich der PO nicht ein, sondern vertraut auf das Fachwissen des Teams.

Meetings wie Daily Stand-ups finden bei mindnow hauptsächlich online statt, da wir von verschiedenen Standorten aus arbeiten. Remote kommunizieren haben wir nicht erst seit Corona ziemlich gut drauf. Wenn es die Umstände zulassen, laden wir aber auch gerne Kunden sowie Kollegen zu uns nach Zürich oder Baden ein oder treffen uns im Office in Belgrad, wo die meisten unserer Developer ihre Skills an den Tag legen.

3 – Pflege des Product Backlogs

Wie alles bei Scrum ist auch das Backlog (zu Deutsch: Anforderungsmanagement) flexibel. D.h. im Verlauf eines Sprints können jederzeit neue Anforderungen in das Backlog eingetragen werden.

Die Aufgabe des Product Owners ist es, diese ganz genau zu beschreiben, sodass sie für das Scrum-Team verständlich und nachvollziehbar sind.

Vor jedem Sprint Planning sieht der Product Owner die User Stores im Backlog noch einmal durch und priorisiert diese gemeinsam mit dem Kunde. Die wichtigsten, die für den Enduser den grössten Wert liefern, stehen dabei ganz oben.

Erfahren Sie, wie Sie das volle Potenzial Ihres Backlogs nutzen.

4 – Visionsentwicklung des Endprodukts

Um die nächsten Ziele festzulegen und die Produktstrategie zu verfeinern braucht es eine gute Produktvision. Diese beschreibt das ideale Produkt aus der Sicht der User und stellt ein langfristiges und inspirierendes Leitbild dar.

Der Product Owner muss sich ständig die Frage stellen, ob auch das richtige Produkt entwickelt wird und wie es die Bedürfnisse der User befriedigt und deren Probleme löst. Er vertritt also nicht nur die Interessen des Kunden, sondern auch die jener Menschen, die das Produkt letztendlich nutzen. Dafür muss der Product Owner ein Auge auf Trends und Entwicklungen am Markt werfen. Nicht selten fliessen die Erkenntnisse der Beobachtung und Analyse des Markts später in die Produktentwicklung ein.

Durch neue Marktentwicklungen können sich auch die Bedürfnisse der User ändern. Ein neuer Abnehmerkreis entsteht oder ein vorhandener fällt weg. Der Product Owner stellt sicher, dass Kunde und Team über Neuerungen in der Zielgruppe informiert sind und gibt zum Fall eine neue Richtung vor.

Fazit: Product Owner zu sein bedeutet viel Verantwortung 

Der gesamte Ablauf in Scrum ist auf Einfachheit und Übersichtlichkeit ausgerichtet. Klare Regelungen halten die Planung so schlank wie nur möglich, um sich auf das Wesentliche – die Produktentwicklung – konzentrieren zu können. Der Product Owner spielt die zentrale Rolle im Scrum, trägt grosse Verantwortung und hat oft hohe Erwartungen, von Kunden wie von Entwicklerteams, zu erfüllen.

Das Schöne an dieser Aufgabe ist, dass sie sehr vielseitig ist. Wir bei mindnow arbeiten oft gleichzeitig an mehreren Projekten, die in ganz verschiedenen Branchen angesiedelt sind. Heute Finanzen, morgen CRM-Software und übermorgen exotische Cocktails – man lernt in vielen verschiedenen Bereichen etwas neues kennen. Und nicht nur thematisch sind unsere Projekte grundverschieden. Neben digitalen Anwendungen für grosse Konzerne entwickeln wir auch gerne einmal eigene geniale Produktideen und schauen, was dabei herauskommt.

So oder so, jedes Projekt hat seinen Product Owner, der Verantwortung trägt, mitdenkt und proaktiv auf die Beteiligten zugeht. Das sind wohl die wichtigsten Aufgaben.


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