Innovation

Geringe Kosten, grosser Impact: Der “Dog Mode” bei Tesla

Jakob Kaya

CEO

06.09.2023

Dieses Feature ist ein Paradebeispiel dafür, wie User Research und Ideation einen enormen Einfluss auf die Produktentwicklung haben können.

Das Problem: Hunde in heissen Autos

Jeder Hundebesitzer kennt das Dilemma: Man möchte kurz einen Einkauf erledigen, aber der Hund kann nicht mit in den Laden. Das Auto in der Sonne stehen zu lassen, ist jedoch lebensgefährlich für das Tier. Viele Länder erlauben sogar das Einschlagen von Autoscheiben, um Hunde in solchen Situationen zu retten. Tesla hat dieses Problem wohl durch User Research erkannt und in einer Ideation-Session analysiert.

Die Lösung: Dog Mode

Die Lösung scheint auf den ersten Blick einfach: Lassen Sie die Klimaanlage laufen, während Sie weg sind. Aber das reicht nicht aus. Der "Dog Mode" von Tesla geht einen Schritt weiter. Er nutzt den grossen Bildschirm des Autos, um eine klare Botschaft an Passanten zu senden. Eine 3D-Animation eines Hundes und die aktuelle Innentemperatur des Autos werden angezeigt, um zu signalisieren, dass der Hund sicher und wohl ist.

Die Kosten der Innovation

Was hat diese Innovation gekostet? Überraschenderweise sehr wenig. Es wurden keine zusätzlichen Hardwarekomponenten oder komplexe Algorithmen benötigt. Die gesamte Lösung basiert auf bestehender Infrastruktur und einer cleveren Idee. Der Schlüssel zum Erfolg war eine nutzerzentrierte Herangehensweise, die durch User Research und Ideation ermöglicht wurde.

Der Impact: Viel Aufmerksamkeit und ein grosses Plus

Der "Dog Mode" mag wie eine kleine Funktion erscheinen, aber sein Einfluss ist immens. Wie viele Tesla-Kundinnen und Kunden haben diese Funktion als grosses Plus bei ihrer Kaufentscheidung berücksichtigt? Es ist schwer zu sagen, aber die Tatsache, dass diese Funktion so viel Aufmerksamkeit erregt hat, spricht für sich.

Der "Dog Mode" von Tesla ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie eine einfache, aber durchdachte Innovation einen grossen Einfluss haben kann. Generell kann man über Tesla sagen, dass das Unternehmen sehr offen gegenüber Innovationen ist. Das zeigt auch der Tesla App Store für Drittanbieter-Apps.

Dabei braucht es gar nicht immer riesige Budgets und komplexe Technologien, um wirkungsvolle Lösungen zu schaffen. Was wirklich zählt, ist eine nutzerzentrierte Herangehensweise und die Fähigkeit, echte Probleme zu erkennen und kreative Lösungen zu finden. Es ist an der Zeit, dass auch traditionelle Autohersteller diese Lektion lernen und anfangen, nutzerzentrierter zu arbeiten. Denn am Ende des Tages wird sich das auszahlen.

Minds:

Carina Felsberger

Senior UX Writer & Researcher

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