UX Research – was ist das?


In der Software-Entwicklung dürfen Entscheidungen nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden, sondern müssen auf Daten basieren. Genau darum geht’s bei UX Research: Daten über die Bedürfnisse des Marktes und die Präferenzen einer Zielgruppe zu erheben, um danach zu handeln. Das steigert den Wert von digitalen Produkten enorm und trägt unmittelbar zum Erfolg von Unternehmen bei.

In software development, decisions must be based on data.

Artikel von

 

Carina Glinik

Senior UX Writer
4 Minuten Lesezeit26. Feb. 2024

User Experience (UX) Research bezieht sich auf den Prozess der systematischen Erforschung und Analyse der Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Präferenzen von Menschen beim Verwenden eines digitalen Produkts, wie etwa einer App oder Website.

Warum UX Research?

Das Ziel von UX Research ist es, zu verstehen, wie User mit einem digitalen Produkt interagieren. Die Erkenntnisse dienen dazu, die Benutzerfreundlichkeit, Zufriedenheit und Effektivität zu verbessern.

Durch UX Research können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, wie sie ihre App, Website oder Plattform gestalten sollen. Denn nur wenn eine digitale Lösung die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe erfüllt und eine positive User Experience bietet, kann sie am Markt erfolgreich sein.

Hier erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen UX Research und Unternehmenserfolg.

Wie funktioniert UX Research?

Es gibt verschiedene Methoden, um die (potenziellen) User eines Produkts besser zu verstehen. Einige etablierte Methoden sind diese:

1

User Interviews

Suchen Sie ein direktes Gespräch über Ihr Produkt mit echten Benutzerinnen und Benutzern. Sie können Ihnen Einblicke in ihre Bedürfnisse, Herausforderungen und Erwartungen geben.

Bei Mindnow sind dies in der Regel Videocalls. Das hat den Vorteil, dass wir Teilnehmende unabhängig von ihrem Standort befragen, das Gespräch für eine detaillierte Analyse aufzeichnen können und natürlich Kosten sparen.

Wenn Sie nach einem Tool für User Interviews suchen: Hier ist unser Guide für Google Meet, unser bevorzugtes Tool für Videocalls.

2

Usability Tests

Überlegen Sie sich spezifische Aufgaben und lassen Sie Testpersonen anhand Ihres Produkts durchführen. So können Sie Schwachstellen in der User Experience aufdecken.

Diese Methode ist besonders für bestehende Produkte gut geeignet. Ist das Produkt noch nicht verfügbar, kann man einen Prototypen entwickeln und diesen testen. Wir raten unbedingt dazu, dies zu tun, denn so kann man Probleme aufdecken, bevor womöglich Ressourcen an der falschen Stelle eingesetzt werden.

3

Beobachtung

Beobachten Sie Teilnehmende Ihrer Research beim Verwenden Ihres Produkts in ihrem natürlichen Umfeld oder in einer experimentellen Umgebung. Im Unterschied zum Usability Test, werden hier keine spezifischen Aufgaben gestellt.

4

Umfragen

Für eine breite Datenerfassung eignen sich strukturierte Fragebögen. Damit können Sie leicht die Meinungen und Präferenzen von einer grossen Anzahl von Teilnehmenden erfassen und zu einer aussagekräftigen Stichprobe gelangen. 

Ein weiterer Vorteil: Teilnehmende können ihre Meinungen anonym äussern. Dies verhindert, dass sie aufgrund sozialer Erwünschtheit voreingenommene Antworten geben und motiviert, ehrlich und offen zu antworten.

5

Analyse von Nutzungsdaten

Auch mit Hilfe von Daten lassen sich Muster und Trends bei der Nutzung eines Produkts feststellen. Nutzungsprotokolle, Klickpfade, Aktionen, Interaktionen, Verweildauer, Suchanfragen und Transaktionen geben Aufschluss darüber, wie User ein Produkt tatsächlich verwenden.

Als einzige UX Research-Methode empfehlen wir die Datenanalyse allerdings nicht. Vielmehr ist sie eine Ergänzung zu anderen Methoden, bei denen die User befragt werden. Die Kombination aus Daten und Nutzermeinungen gibt unschlagbare Einblicke in die User Experience.

Use data to identify patterns and trends in the use of a digital product.
Bildquelle: Luke Chesser

Was kostet UX Research?

Das lässt sich nicht allgemein beantworten, denn UX Research kann nie “One size fits it all” sein. Was bei einem Projekt super funktioniert, ist bei einem anderen vielleicht sinnlos. Wie viel UX Research kostet, kommt auf die Methode und den Umfang der Nachforschungen an.

Der Verzicht auf UX Research kann auf lange Sicht jedenfalls teuer werden. User zu befragen und Daten auszuwerten ist eine kluge Investition und bewahrt Sie davor, vom Markt überrascht zu werden. Auf das Bauchgefühl zu hören mag bei bestimmten Entscheidungen funktionieren, in der digitalen Produktentwicklung sollten Sie aber unbedingt auf Hard Facts setzen.

“Wenn ein digitales Produkt einfach nach Gusto gebaut wurde, ohne Daten, die das ganze unterstützen, kann man sich durch Sparen ganz schnell ins eigene Bein schiessen.”
Kaja Fuchs, UX Project Manager & UX Strategist

Fazit: Wenn Ihnen langfristiger Erfolg wichtig ist, ist UX Research der entscheidende Schritt dorthin. Andernfalls laufen Sie Gefahr, viel Geld in ein Produkt zu investieren, das bei den Benutzerinnen und Benutzern keinen Anklang findet. Entwickeln Sie lieber ein Produkt, das komplett auf die Zielgruppe abgestimmt ist. Sie wird es Ihnen danken – auch finanziell.

UX Research bei Mindnow

Mindnow bietet eine Reihe von Research-Paketen an, die sich in ihrem Umfang und Angebot unterscheiden. Die Basis sind immer gewisse Standard-Leistungen, wie etwa die Mitbewerberanalyse. Je nach individuellen Bedürfnissen erweitern wir unsere Pakete um Zusatzleistungen, die auf die einzigartigen Herausforderungen eines Projekts abgestimmt sind.

Darauf kommt’s bei UX Research ausserdem an

User in den Mittelpunkt stellen

Wir bei Mindnow sind fest vom Konzept “User-centered Design” überzeugt. Das bedeutet, UX Research und deren Erkenntnisse nahtlos in den gesamten Design- und Entwicklungsprozess zu integrieren. Das stellt sicher, dass die Bedürfnisse der User in jeder Phase der Produktentwicklung berücksichtigt werden.

Erkenntnisse nutzbar machen

Die tollsten Erkenntnisse aus UX Research bringen wenig, wenn sie niemand versteht und sie dann nicht umgesetzt werden. Dabei sind Erkenntnisse nicht nur für den Auftraggeber wichtig, sondern auch für jene, die das Produkt designen und entwickeln.

Daher: UX Research effektiv kommunizieren, am besten mit einer leicht verdaulichen Präsentation. Planen Sie genügend Zeit ein für Fragen und Antworten, sodass wirklich alle Beteiligten verstehen, worauf es bei diesem Produkt ankommt.

Expertise und Gespür vor Teamgrösse

Für UX Research braucht es kein grosses Team. Expertise für UX Design, Psychologie und methodische Vorgehensweisen sind gefragt. Wenn Sie all dies in einer Person vereinen können, braucht es womöglich gar nicht mehr als eine UX Research-Person im Team.

Neben den fachlichen Qualifikationen kommt es vor allem auf das menschliche Gespür an. Interviews sind für die meisten Studienteilnehmenden ungewohnt. Das kann Stress erzeugen und zu Hemmungen führen. Manche haben Angst, Fehler zu machen oder es ist ihnen unangenehm, Details preiszugeben. Hier muss der oder die UX Researcher ansetzen, negative Gefühle erkennen und ihnen gezielt entgegenwirken, um an die benötigten Informationen zu kommen.

Niemals aufhören zu lernen

Im Bereich UX Research gibt es laufend neue Entwicklungen. Mit den neuesten Trends und Best Practices Schritt zu halten ist gar nicht so einfach. Daher: Fachartikel lesen, Weiterbildungskurse absolvieren und in Themengruppen in sozialen Netzwerken aktiv sein, ist unbedingt erforderlich. Oder Expertise von aussen zu Rate ziehen.

There are constantly new developments in the field of UX research, so keep up learning.
Bildquelle: Thirdman

UX Research ist entscheidend

UX Research leistet einen entscheidenden Beitrag in der digitalen Produktentwicklung. Valide Daten über  Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Präferenzen der User sind keinesfalls nur ein Nice-to-have. Vielmehr ermöglicht der systematische Einsatz von verschiedenen UX Research-Methoden, fundierte Entscheidungen zu treffen. Schliesslich trägt eine gute User Experience zur Kundenbindung bei, schafft einen Wettbewerbsvorteil und dadurch die Grundlage für langfristigen Unternehmenserfolg.


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