Die Zukunft des Autokaufs liegt in 3D-Konfiguratoren
Ob klassischer Verbrenner oder umweltfreundlichere Alternativen: Nicht nur die Antriebsart unserer Autos wird sich verändern, sondern auch die Art, wie wir unser neues Auto kaufen. Willkommen in der Welt der 3D-Konfiguratoren.
Artikel von
Johannes Lijsen
Ich fand die Automobil-Industrie immer schon sehr spannend. Vielleicht liegt das daran, dass ich aus München bin. Eher aber daran, dass ich im Bereich digitale Transformation arbeite. Dadurch beschäftige ich mich viel mit Headless E-Commerce und deren aufregenden Potenzial. Folgende Entwicklungen werden die Branche in nicht allzu langer Zeit gewaltig auf den Kopf stellen.
Wie wir Autos kaufen – die Revolution steht bevor
Der erste Schritt einer Kaufentscheidung ist bei den meisten Produkten, dass man erst einmal online geht. Welche Autos gefallen mir und was kosten die denn so ungefähr? Man macht sich online ein erstes Bild. Dieses Bild kann heute schon sehr präzise sein und wird in Zukunft noch viel mehr Details offenbaren, digitale Testfahrt inklusive.
3D-Konfiguration: Mobil und in Echtzeit
Der Autokauf überschreitet zusehends die traditionellen Grenzen zwischen der physischen und der digitalen Welt. Im Mittelpunkt dieses Wandels stehen 3D-Konfiguratoren: hochmoderne Tools, die es potenziellen Käuferinnen und Käufern ermöglichen, ihr personalisiertes Traumauto in atemberaubenden Details zu konfigurieren. Sie wählen Farben, Reifen, Innenausstattung und was immer sie wollen aus und erwecken mit einer Echtzeit-Visualisierung ihr Auto mit jedem Klick zum Leben – und das bequem vom Handy aus.
Die Automobil-Industrie hinkt der Technologie hinterher
Die Technologie bietet bereits tolle Möglichkeiten für unkomplizierte Anwendungen, mit denen man sich schnell und einfach das perfekte Auto konfigurieren kann. Im Moment hinkt die Automobilindustrie doch den technologischen Möglichkeiten hinterher. Häufige Hürden sind die Verwendung von veralteter Technologien, schwache E-Commerce-Systeme, schlechte Integration in die IT- und Produktionslandschaft und Serverside Renderings.
Mit den Fortschritten von Headless-E-Commerce-Systemen und dem Wechsel zu Clientside 3D-Renderings stehen wir jedoch an der Schwelle zu einer neuen Ära im Automobilvertrieb mit gewaltigen Möglichkeiten für Innovation.
Wenn ein User eine Webseite anfordert, wird dies beim Serverside Rendering (SSR) an den Server gesendet. Der Server führt den gesamten Prozess der Erstellung der HTML-Seite durch.
Beim Clientside Rendering (CSR) wird der HTML-Code im Browser des Users generiert. Nach dem initialen Laden können viele Interaktionen ohne erneute Serveranfragen stattfinden und machen die Benutzererfahrung schneller und flüssiger.
Selbst die Pioniere schöpfen das Potenzial nicht voll aus
Unternehmen wie BMW und Audi waren Pioniere auf diesem Gebiet und entwickelten die ersten interaktiven 3D-Konfiguratoren, mit denen Kundinnen und Kunden ihre Fahrzeuge vor dem Kauf online erkunden und anpassen konnten. Diese Innovation markierte einen bedeutenden Wandel in der Art und Weise, sich mit Produkten auseinandersetzen zu können. Aus einfachen Fotos und Spezifikationen wurden interaktive, anpassbare 3D-Modelle.
Heute ist bereits sehr viel mehr möglich. Doch kaum ein Automobilhersteller schöpft das Potenzial einer 3D-Konfiguration voll aus. Obwohl die Hersteller die Voraussetzungen für eine Investition in diese Technologie perfekt erfüllen (niedrige Gewinnspanne, hohe Individualisierung und Kosten pro Verkauf, tiefe Integration der Lieferkette), ziehen sie es vor, ihre Fahrzeuge auf die alte Weise zu verkaufen und verpassen es, ein erstklassiges digitales Erlebnis anzubieten.
Denn selbst die Pioniere verfügen nicht über Clientside Rendering und nutzen nicht mehrere Clients. So sind sie nicht in der Lage, massgeschneiderte Lösungen für verschiedene Fahrerlebnisse und Kontexte zu liefern. Schade, wäre doch heute so viel mehr möglich.
Die Probleme sind bekannt
3D-Konfiguratoren in der Automobilindustrie haben die Art und Weise, Autos zu kaufen, bereits erheblich verändert. Doch trotz grosser Fortschritte stösst die Branche immer wieder auf dieselben Probleme:
Schlechte Latenzzeiten und Verzögerungen bei der Visualisierung: Die Abhängigkeit von Serverside Renderings führt oft zu einem weniger reaktionsschnellen Benutzererlebnis, mit spürbaren Verzögerungen bei der Visualisierung, da jede Interaktion auf dem Server verarbeitet werden muss.
Hohe Kosten und Probleme mit der Skalierbarkeit: Der hohe Bedarf an Server-Ressourcen für die Verwaltung einzelner Benutzersitzungen führt zu hohen Betriebskosten und Herausforderungen bei der Skalierung der Technologie.
Netzwerk-Abhängigkeit: Die Qualität der 3D-Visualisierung kann bei langsameren Internetverbindungen leiden, was sich negativ auf das Engagement der User auswirkt.
Begrenzte Interaktivität: Die Konfiguration schränkt die Komplexität der möglichen Interaktionen ein und bietet eine eher statische Erfahrung, die das Potenzial der 3D-Technologie nicht voll ausschöpft.
Die Lösung: Headless E-Commerce und CSR
Bei Headless E-Commerce ist das Backend (Daten und Funktionen) vom Frontend (die Benutzeroberfläche) getrennt. Dies ermöglicht eine flexiblere und effizientere Handhabung von Benutzerinteraktionen. Gleichzeitig verbessert Clientside Rendering (CSR) die Reaktionsfähigkeit und verringert die Latenzzeit bei Visualisierungen – die User Experience wird insgesamt verbessert.
Ich lege Ihnen wirklich ein modernes System ans Herz. Mit Saleor zum Beispiel wird es Ihnen gelingen, jegliche technologischen Hürden zu überwinden.
Vorteile von Headless E-Commerce
Headless E-Commerce stellt einen Paradigmenwechsel in der Entwicklung und im Betrieb von Verkaufsplattformen in der Automobil-Industrie dar. Durch die Entkopplung des Frontends vom Backend bietet Headless E-Commerce:
Flexibilität: Marken können personalisierte Erlebnisse anbieten und die Benutzeroberfläche optimal auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft abstimmen.
Mehr Erlebnisse: Erweiterung von einer Web-Konfiguration auf individuelle Benutzerkontexte, einschliesslich MR/AR, Showroom und mehr.
Integration: Leichtere Integration mit anderen Systemen und Plattformen und bessere Skalierbarkeit, da Änderungen an der Benutzeroberfläche keine Backend-Anpassungen erfordern.
Vorteile von Clientside Rendering (CSR)
Durch den Übergang zu Clientside 3D-Renderings können viele der Einschränkungen, die bei serverseitigen Lösungen bestehen, beseitigt werden. Dieser Ansatz bietet mehrere entscheidende Vorteile:
Skalierbarkeit: Durch die Verteilung der Rechenlast auf die Geräte der User reduzieren Sie Skalierbarkeits-Probleme und die Belastung des zentralen Servers erheblich.
Interaktivität: CSR ermöglicht dynamische und komplexere Interaktionen, die das Engagement und die Erfahrung der User verbessern.
Kosteneffizienz: Geringere Betriebskosten sind möglich, da weniger Serverleistung und Wartung erforderlich sind.
Geringere Latenz: Direkte Interaktion ohne spürbare Verzögerung, da das Rendering auf dem Gerät des Users stattfindet.
Fazit: Der Wendepunkt der Automobil-Industrie naht
Die Synergie zwischen fortschrittlichen 3D-Konfiguratoren, Headless E-Commerce und Clientside Renderings schafft die Voraussetzungen für eine Revolution im Automobilvertrieb. Diese Kombination ebnet den Weg in eine Zukunft, in der der Autokauf-Prozess interaktiver, personalisierter und zufriedenstellender sein kann als je zuvor.
Neue Vertriebs- und Marketing-Strategien haben dadurch ein nie dagewesenes Potenzial, Verbraucherinnen und Verbraucher in ihren Bann zu ziehen und zu begeistern. Personalisierte und interaktive Einkaufserlebnisse steigern die Kundenzufriedenheit und Kundentreue.
Die Integration von Virtual und Augmented Reality in 3D-Konfiguratoren ermöglicht zudem eine noch realistischere und detailliertere Produkt-Vorschau. Mit der Integration eines Simulators bieten Sie Ihrer Kundschaft die Möglichkeit, mit dem eigens massgeschneiderten Auto eine virtuelle Testfahrt zu machen.
Die grenzenlosen technologischen Möglichkeiten sind da. Die Branche müsste lediglich ihre überholten Ansätze überdenken.
Weitere Tipps für Automobilhändler
Abschliessend möchte ich Ihnen noch 3 weitere Tipps mitgeben:
Integrieren Sie Ihren Konfigurator tief in Ihre bestehende Infrastruktur in den Bereichen Design, Marketing, Vertrieb, Produktion und Service. Ein digitales Abbild Ihres Produkts ist Ihnen in jeder Phase Ihres Prozesses behilflich.
Nutzen Sie Multi-Store- und Multi-Market-Ansätze, um individuelle Erlebnisse für verschiedene Benutzergruppen und unterschiedliche Märkte zu schaffen.
Machen Sie sich Generative KI zu Nutze. KI-gestützte Design-, Vertriebs- und Supportfunktionen senken Ihre Kosten und erhöhen die Qualität Ihres 3D-Konfigurators enorm.
Sie möchten die Evolution anführen und digitale Erlebnisse bieten, die Sie von Mitbewerbern differenzieren und bei Ihren Usern keine Wünsche offen lassen? Let's talk!
Mindnow AG
Weite Gasse 13
5400 Baden